Seite wählen

Das ist die 2. Haushaltsrede für die Fraktion Freie Bürgervertreter

Saskia Verheyen-Smahel und Petr Smahel 13.12.2023 für das Jahr 2024

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Möcking,

Sehr geehrte Verwaltung, Sehr geehrte Ratskollegen und Liebe Gäste

Ein Jahr ist vergangen und ich möchte zum Ende des Jahres mit allen hier

Anwesenden achtsam umgehen. Das bedeutet nicht nur mit unserem

Bürgermeister und der Verwaltung und mit Ihnen Liebe Ratskollegen, ich

möchte besonders achtsam mit unseren Gästen und natürlich auch achtsam

mit unserer jungen im März 2022 gegründeten Fraktion Freie Bürgervertreter

umgehen. Deswegen nenne ich meine Kritik zwischen den Zeilen. Wer will kann

sie verstehen und wer sie nicht verstehen kann, aber möchte, darf gerne mit

uns ins Gespräch kommen. Wer sie nicht verstehen will, darf weiter in seiner

Welt leben. So schweige ich nicht und stimme somit nicht zu all dem zu, was in

diesem Jahr geschehen ist.

Zuerst nenne ich unsere Absichten und Erfolge:

Mit unseren 7 gestellten Anträgen wie z.B.: Verlängerung Pachtvertrag Eyller

See, Kerken ernährt sich selbst oder den Antrag auf einen Barfußpfad im

Bürgerpark wollten wir anregen zu mehr Kreativität und unsere Gemeinde

stimulieren zu mehr Selbstständigkeit und somit zur Lösung von äußeren

Abhängigkeiten. Denn, wenn ich mich als Gemeinde abhängig mache, kann ich

nicht gestalten, sondern nur verwalten.

Jan Werich Ein tschechischer Schauspieler hat einmal zu kommunistischer Zeit

gesagt: Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern.

Mit unseren Anträgen auf Besetzung des Schul- Kultur Sozialausschusses und

des Haupt Finanz und Wirtschaftsausschusses hatten wir Erfolg und können

nun aktiv bei der Arbeit in den Ausschüssen Einfluss nehmen. Auch hier gibt es

schon kleine Erfolge zu verzeichnen. Denn es findet ein angeregter, kreativer

und zugleich achtungsvoller Austausch statt und es steht alles nachvollziehbar

im Protokoll. So kann etwas wachsen, was uns Allen dient.

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Ein Jahr ist vergangen und wir haben immer noch nicht Schluss gemacht mit

dem Krieg. Im Gegenteil, wir müssen zusehen, wie der Niederrhein wiederaufrüstet.“ Die Ansiedlung von Rheinmetall ist ein echter Gewinn.“ (Zitat NN

)Tja Meine Damen und Herren: Kriegsausrüstung ist ein gutes Geschäft.

Wenn es um Weihnachten herum etwas lauter wird auf unseren Friedhöfen,

brauchen wir uns nicht wundern. Das sind dann unsere Großeltern, die sich im

Grabe umdrehen und mit uns schimpfen, dass wir schweigen zum Töten von

Menschen zum Töten von Kindern.

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Der neue agrarpolitische Bericht 2023 der Bundesregierung stellt klar dar, dass

zwischen 2010 und 2020 36.100 landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben

haben. Das entspricht durchschnittlich 10 Betrieben täglich. Besonders kleine

Betriebe bis 100 Hektar Bewirtschaftungsfläche sind davon betroffen und in

Kerken fahren Trecker durch den Ort mit der Aufschrift: Für viele Höfe ist das

Licht schon aus, oder ein Funke Hoffnung es ist 5 vor 12.

Wollen wir weiter dabei zusehen und unser Fleisch bald gedruckt aus

Computern zu uns nehmen und Getreide aus der Ukraine holen, wo es gar

keine Bestimmungen für Pestizide gibt?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Wir leben in Kerken noch im gelobten Land, die Krise fällt nicht auf, die Straßen

sind fein gepflastert, die Blumenbeete gepflegt, aber 1/3 der Bevölkerung in

Deutschland kann sich ihr Leben nicht mehr leisten, Wir haben einen

geschädigten Mittelstand auch durch die unverantwortliche Coronapolitik,

Steuern steigen stetig.

Wollen wir weiter dabei zusehen, wie kleine Geschäfte schließen und die

Lebendigkeit auf unseren Straßen damit stirbt.

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Wir haben nach etwa 2 Jahren mehr als 10% weniger verfügbares Einkommen

bei dem Durchschnittsbürger (inflationsbereinigt). Beim Einkaufen merkt das

jeder Bürger.

Wollen wir, dass das so weitergeht?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Es ist nicht einfach in Zeiten zu leben in der eingegliederte und ausgebildete

Geflüchtete ins Ausland gehen müssen zum Heiraten, weil sie im Kreis Kleve die

Papiere dafür nicht bekommen, es ist nicht einfach mit anzuhören, dassarbeitende und in unser Sozialsystem einzahlende Geflüchtete, die ihre Kinder

in unsere Kindergärten schicken, ihnen Deutsch lehren und unsere Traditionen

achten, in unseren Krankenhäusern und Pflegeheimen guten Dienst tun, den

Gedanken hegen, unser Land wieder zu verlassen, weil sie hier keine Zukunft

sehen oder sogar abgeschoben werden, obwohl sie sich nichts zu Schulden

haben kommen lassen. Meine Damen und Herren – Was ist das für ein

Geschäft?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Wenn Wir nicht NEIN sagen, wird sich nichts ändern!

Es ist nicht einfach zu wissen, dass es Menschen gibt in unserem Land, die

keine Chance bekommen.

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Es ist nicht nachvollziehbar, dass es Menschen gibt, die sich nicht integrieren

wollen, sich der deutschen Sprache verweigern bei denen unsere Lehrer ihre

Geduld und Nerven lassen, die unser Sozialsystem und unsere Großherzigkeit

ausnutzen und nichts beisteuern.

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Corona Aufarbeitung und Krisenbewältigung ist von der Regierung nicht

gewollt. Wollen wir weiterhin nicht darüber ins Gespräch kommen, wollen wir

uns nicht lieber gegenseitig heilen?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Es ist nicht einfach zu fühlen, wie junge und alte Leute sich nicht mehr sicher

und gut aufgehoben fühlen in einem einst „reichen“ Deutschland.

Wollen wir das?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Überall in den Kommunen wird die sogenannte „Smart City“ beworben, aber ist

das wirklich so smart?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Und nun komme ich zu unserem Satz aus unserer Haushaltrede im letzten Jahr“

Darf sich Kommunalpolitik nur selbst verwalten oder auch selbst gestalten?Der Bundesregierung könnte man schon zeigen, dass wir uns ganz gut um uns

selbst kümmern können und Verantwortung für uns selbst übernehmen

möchten?

Es wird sich nichts verändern, wenn wir es selbst nicht ändern!

Es ist bedenklich, wenn selbst unser Kämmerer Herr Müller und unser

Bürgermeister Herr Möcking Sorgenfalten auf der Stirn haben zum Ende des

Jahres. Doch das ist nicht die Zeit zum Aufgeben, sondern zum Anpacken meine

Damen und Herren. Lassen Sie uns beginnen die Verantwortung für uns selbst/

für unsere kleine Gemeinde zu übernehmen mit Brainstorming. Wir brauchen

keine Förderprogramme, die uns zu teuren Planungen verpflichten und uns in

neue Abhängigkeit bringen. Wir brauchen das, was unsere Gemeinde hat

Dichter und Denker und brillante Handwerker.

Jetzt kommen wir zum Schluss

Die Fraktion Freie Bürgervertreter steht für Politik zum Durchatmen.

In allen Bereichen, könnten wir durchatmen, wenn wir es schaffen, uns von

starren Konstrukten zu lösen. Wir wären dafür, wenn nicht wir als Gemeinde

einen Neubau für eine halbe Million ins Außenbezirk setzen, sondern, wenn die

Menschen, die von uns Hilfe bekommen, auch aktiv sich an der Gestaltung der

Gemeinde beteiligen. Warum nicht alte Häuser in der Gemeinde kaufen oder

anmieten, um sie in Gemeinschaft mit den Menschen, die unsere Hilfe in

Anspruch nehmen gestalten. Arbeit gibt auch Würde und Menschen, die

wirklich in Not sind, freuen sich über unser Wohlwollen. Gestaltung von

Eigenhand bringt große Freude und wir könnten unterstützen indem wir das

Baumaterial übernehmen. Das wiederum glättet unserem Kämmerer die

Sorgenfalten, weil die Kosten geringer sind und nicht in einer großen Summe

im Haushalt daherkommen.

Uns fehlt bei der Haushaltplanung die Kreativität.

Und Herr Möcking, wenn wir für die zusätzlichen Einstellungen junger

Auszubildender stimmen, weil wir die Ausbildung junger Menschen nur

befürworten können, so hoffen wir, dass diese jungen Menschen mit Elan

unsere Ideen kreativ umsetzen und somit dazu beitragen, den Haushalt zu

entlasten.

Wir stimmen so dem Haushalt nicht zuIch danke meinem Mann, der 2. Fraktionshälfte, für die Inspiration mit dem

tschechischen Zitat und Ihnen fürs Zuhören.

Allen wünschen wir von ganzem Herzen schöne Weihnachten.

Fraktion Freie Bürgervertreter

Webermarkt 4

47647 Kerken

saskiaverheyen@web.de

Tel: 0173-2817940